Psychische Belastungen

In letzter Zeit häufen sich die Untersuchungen über psychische Belastungen am Arbeitsplatz und Begriffe wie Stress, Burnout und Mobbing sind in aller Munde. Auch das Buspersonal ist von psychischen Belastungen immer häufiger betroffen und beansprucht.

Psychische Belastungen führen bei Busfahrerinnen und Busfahren im ÖPNV zu mehr krankheitsbedingten Ausfalltagen als in anderen Branchen. Dies belegt z. B. das Forschungsprojekt F2038 der BAuA.

Busfahrer blickt auf seine Armbanduhr

Beispiele psychischer Belastungen

Unter anderem fühlt sich das Buspersonal belastet durch Schichtarbeit (geteilte Dienste, unregelmäßige Arbeitszeiten), Abgase und Zugluft, Dauersitzen, Lärm, Konfliktsituationen mit Fahrgästen sowie erhöhtes Verkehrsaufkommen.

Dies führt insbesondere bei innerstädtischem Buspersonal zu einer erhöhten Morbidität. In erster Linie sind hier Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Magen-Darm-Erkrankungen zu nennen. Damit einher gehen Bluthochdruck sowie verstärkte Stresshormonausschüttung. Resultierend daraus führen die psychischen Belastungen nicht nur zu mehr krankheitsbedingten Ausfalltagen dieser Berufsgruppe sondern häufig auch zu einer vorzeitigen Fahrdienstuntauglichkeit.

Psychische Belastungen können aber auch die Arbeitsqualität beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall zu verhängnisvollen Fehlern bis hin zu einem Unfall führen.

Was kann der Betrieb tun?

Um psychische Belastungen im Arbeitsalltag des Fahrpersonals zu verringern, kann der Betrieb in seiner Gefährdungsbeurteilung die psychischen Belastungen erfassen und gezielte Gegenmaßnahmen festlegen.

Die systematische Erfassung aller psychischen Belastungen hat zum Ziel, die Merkmale eines Arbeitsplatzes zu erkennen, die sich höchstwahrscheinlich im Sinne einer Fehlbelastung nachteilig auf die Beschäftigten auswirken. Genau wie bei der Beurteilung mechanischer oder biologischer Belastungen sollen nachteilige Beanspruchungsreaktionen vermieden werden. Wichtig: Bei der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen geht es um den Arbeitsplatz und die dort einwirkenden Belastungen – sie dient ausdrücklich nicht dazu, die individuelle psychische Leistungsfähigkeit oder Robustheit eines Beschäftigten zu erfassen.

Entscheidend für Veränderungen ist der weitere Umgang mit den Erkenntnissen: Der auf die Analyse folgende Schritt, nämlich Belastungen zu minimieren oder ganz zu beseitigen, hat den gleichen Stellenwert wie zum Beispiel im technischen Bereich die Vermeidung von Lärm. Erfolgt nach der Auswertung eine kurzfristige Reaktion, ist das ein positives Signal, das die Mitarbeiter motiviert – und davon profitiert schlussendlich der gesamte Betrieb.

Was kann ich tun?

Wer selbst aktiv werden will, sollte auch seine körperliche Belastungsfähigkeit erhöhen. Dabei spielt Entspannung ebenso eine Rolle wie eine gesunde Lebensführung. Zur aktiven, systematischen Entspannung gibt es bekannte Techniken, wie die progressive Muskelentspannung und das Autogene Training, die auch in der Schulmedizin anerkannt und langjährig erprobt sind. Daneben gibt es eine Vielzahl verwandter bzw. ähnlicher Methoden, z. B. aus dem Yoga oder der traditionellen chinesischen Medizin, die ebenfalls zu wirksamer Entspannung führen können. Auch eine gesunde Lebensweise erhöht die individuelle Belastbarkeit entscheidend. Dazu beitragen kann ausreichender, erholsamer Schlaf, gesunde Ernährung und viel Bewegung.

Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung von Berufskraftfahrern (BAuA)

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