Gesundheitsschutz in der Entsorgung
In der Entsorgungswirtschaft bestehen nicht nur zahlreiche Unfallgefahren, es gibt auch eine ganze Reihe typischer Gesundheitsgefahren, die z. B. durch körperlich schwere Arbeit, den Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen oder das Arbeiten an Maschinen entstehen.
Bei der Sammlung und Behandlung von Abfällen bzw. Wertstoffen entstehen Lärm und Vibrationen, es staubt und riecht. Beschäftigte müssen zahlreiche schwere Lasten bewegen und Anteile der Abfälle können faulig oder schimmelig sein – das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch mit mikrobiologischer Belastung der Beschäftigten einhergehen. In diesem Bereich finden Sie nähere Informationen zu den wichtigsten gesundheitlichen Gefährdungen in der Entsorgung und zu Schutzmaßnahmen gegen die schädlichen Auswirkungen.
Lärm
Auch in der Entsorgungswirtschaft stellt Lärm eine der Hauptgefährdungen für Beschäftigte dar. Was viele nicht wissen: Lärm kann nicht nur Gehörschäden und Stress verursachen, sondern auch zu einer erhöhten Unfallgefahr führen, die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, die Fehlerhäufigkeit erhöhen und die Sprachverständlichkeit erschweren.
Gefahrstoffe und Staub
Klar entstehen beim Bewegen von Abfällen grundsätzlich Stäube. Das heißt jedoch nicht, dass man dies hinnehmen muss und nicht ändern kann. Wie überall gilt die Rangfolge der Schutzmaßnahmen – vermeiden, dann technische Schutzmaßnahmen, organisatorische, und schließlich persönliche.
Biostoffe
Biostoffe ist der Fachbegriff für Mikroorganismen, die bei der Arbeit auftreten können. Nicht nur Beschäftigte in biologischen Labors oder Angestellte im Gesundheitswesen können damit zu tun haben, sondern sie treten auch in der Entsorgungswirtschaft auf – z. B. wenn Lebensmittel bzw. Lebensmittelreste in Abfällen enthalten sind, denn dann sind unter anderem Ausscheidungen von Schädlingen, Schimmelpilze und Bakterien zu erwarten.
Belastungen des Muskel-Skelett-Systems
Beim Ziehen und Schieben schwerer Abfallsammelbehälter treten Kräfte auf, die das Muskel-Skelett-System belasten. Davon besonders betroffen sind die Lendenwirbelsäule und das Schulter-Arm-System. Überbeanspruchungen durch jahrelange Fehlbelastungen können irreversible Schäden zur Folge haben.
Regelwerk
- Kompendium Arbeitsschutz
- DGUV Vorschrift 43 - Müllbeseitigung
- DGUV Regel 114-602 - Branche Abfallwirtschaft - Teil II: Abfallbehandlung
- DGUV Information 204-037 - Erste-Hilfe-Karte: Akute Hitzeerkrankungen
- DGUV Information 208-053 - Mensch und Arbeitsplatz: Physische Belastung
- DGUV Information 209-023 - Lärm am Arbeitsplatz
- DGUV Information 213-033 - Gefahrstoffe in Werkstätten
- DGUV Grundsatz 309-010 - Anforderungen an Fachkundige für die Messung und die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung bei Lärmexposition nach §5 der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung
Medien
- Aufkleber: Schuhe an für eine sichere Fahrt!
- Poster "Schutz vor natürlicher UV-Strahlung"
- Schutz vor Lärm bei der Abfallsammlung
- Schutz vor natürlicher UV-Strahlung bei der Arbeit im Freien
- Tipps zum Ziehen und Schieben von Abfallbehältern
- Unterweisungskarte A7: Heben und Tragen
- Was Sie bei der Auswahl von Langarmshirts mit UV-Schutz beachten sollten (Checkliste)
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