Psychologie im Arbeitsschutz

Neben der Ermittlung arbeitsbedingter psychischer Belastungen und dem Umgang mit traumatischen Ereignissen gibt es weitere Bereiche, in denen die Psychologie Erklärungen und Unterstützung anbieten kann.

Gesprächssituation

Psychologie der Arbeitssicherheit

Psychologie spielt auch in der Arbeitssicherheit eine große Rolle. Unfalluntersuchungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass nicht Mängel der Technik, der Betriebsmittel oder der Organisation in erster Linie (Beinahe-)Verursacher von Arbeitsunfällen sind, sondern der Mensch selbst mit seinem sicherheitswidrigen Verhalten kritische Situationen bewirkt oder Arbeitsunfälle herbeiführt. 70-90% aller Unfälle sind verhaltensverursacht. Deshalb sollte man sich mit der „Psychologie der Arbeitssicherheit“ auseinanderzusetzen und menschliches Verhalten genauer betrachten.

Psychologie der Arbeitssicherheit – Warum verhalten wir uns so, wie wir uns verhalten? 

Umgang mit psychisch beeinträchtigten Beschäftigten

Die Zahl der Diagnosen psychischer Erkrankungen hat in den letzten Jahren zugenommen. Aufgrund der neuen Anforderungen in der Arbeitswelt ergeben sich neue Belastungsprofile für die Mitarbeitenden. Unternehmerinnen und Unternehmerinnen sowie Führungskräfte müssen dauerhafte Veränderungen im Verhalten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig bemerken, diese ansprechen und Unterstützung anbieten.

DGUV Information 206-030 - Umgang mit psychisch beeinträchtigten Beschäftigten. Handlungsleitfaden für Führungskräfte

Stressbewältigung

Natürlich bietet die Psychologie auch jede Menge Tipps zur Stressbewältigung. Ein Angebot richtet sich an Führungskräfte in Kleinbetrieben. Diese erfahren unter anderem, warum Stress krank macht, schon Gedanken Stress auslösen können und wie man Konflikte konstruktiv nutzen kann. Darüber hinaus erhalten Führungskräfte viele Tipps für den Umgang mit ihren Mitarbeitenden.

DGUV Information 206-006 - Gesund und fit im Kleinbetrieb Arbeiten: entspannt, gemeinsam, besser. Tipps für Wirtschaft, Verwaltung und Dienstleistung

Sucht in der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt ist das Thema „Sucht“ in seinen unterschiedlichen Ausprägungen nach wie vor ein häufiges und ernstzunehmendes Problem. Denn die von Suchtmittelmissbrauch betroffenen Beschäftigten gefährden im Arbeitsalltag sowohl sich selbst als auch andere. Aber es gibt auch viele Einflussmöglichkeiten, dem Thema Sucht am Arbeitsplatz effektiv zu begegnen und sich als Unternehmen oder Organisation sicherheits- und gesundheitsförderlich zu positionieren.

DGUV Information 206-009 - Suchtprävention in der Arbeitswelt

Präventionskultur

Wichtige Elemente einer gesundheitsförderlichen Arbeitsumgebung sind wertschätzende Führung, Kommunikation auf Augenhöhe, ein gutes Betriebsklima und nicht zuletzt ein konstruktiver Umgang mit Fehlern. Sie sind Teil einer umfassenden Präventionskultur.

Eine Grundlagenbroschüre zum Thema Präventionskultur wurde im Zusammenhang mit der Präventionskampagne kommmitmensch erarbeitet.

Broschüre "Selbstverständlich sicher und gesund"

Um gemeinsam den Stand der Präventionskultur zu erheben und miteinander ins Gespräch zu kommen, sind die „Kulturdialoge: Prävention“ hilfreich. Sie unterstützen dabei, in Kleingruppen oder in eigens zusammengestellten Teams miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Dialog über verschiedene betriebliche Handlungsfelder schärft bei allen Beteiligten das Verständnis, wie sicheres und gesundes Verhalten auf einem hohen Niveau funktionieren kann. Dazu gibt es eine Box mit allen notwendigen "Zutaten".

Ein Film zeigt, wie die „Kulturdialoge: Prävention“ in der Praxis funktionieren und welches Feedback es aus diesem hier porträtiertem Unternehmen gibt.

Kulturdialoge: Prävention

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