Müdigkeit

Müdigkeit am Steuer gehört zu den häufigsten Unfallursachen, denn Übermüdung beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit ähnlich stark wie Alkohol. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Müdigkeit rechtzeitig wahrzunehmen und entsprechend handeln.

Fahrer mit schläfrigem Blick

Unter Ermüdung wird im Allgemeinen ein Zustand herabgesetzter Leistungs- und Widerstandsfähigkeit verstanden. Das kennt jeder: stundenlanges Fahren auf der Autobahn, ohne Abwechslung und Ansprache. Auch wenn man die Ruhepausen einhält, kann man durch Monotonie leicht schläfrig werden.

Tagesmüdigkeit und Tagesschläfrigkeit

Tatsächlich werden in der Medizin die Tagesmüdigkeit und die Tagesschläfrigkeit unterschieden. Beides hat durchaus unterschiedliche gesundheitliche Ursachen, wobei dem als obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) bezeichneten Krankheitsbild eine zentrale Bedeutung zukommt. Daher ist es wichtig, die Ursachen und Auswirkungen der verschiedenen Krankheitsbilder zu verstehen. Während bei der Tagesmüdigkeit vor allem äußere Faktoren und persönliches Verhalten im Vordergrund stehen, dominieren bei der Tagesschläfrigkeit die inneren Faktoren, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atembeschwerden oder Stoffwechselkrankheiten.

Noch komplizierter wird es, wenn man den sogenannten Tag-Nacht-Rhythmus miteinbezieht, denn in der Nacht arbeitet man auch noch gegen seine „innere Uhr“ und verstärkt die Ermüdungserscheinungen.

Besonderheit Sekundenschlaf

Der sogenannte "Sekundenschlaf" als gefährlichste Folge der Ermüdung, wird immer noch zu häufig unterschätzt.

Die wichtigsten Anzeichen dafür sind:

  • schwer werdende Augenlider
  • brennende oder schmerzende Augen
  • trockene Mundschleimhaut
  • leichtes Frösteln
  • Gähnen, das sich kaum mehr unterdrücken lässt
  • das Bedürfnis, sich die Nasenwurzel zu massieren
  • motorische Unruhe
  • erhöhte Schreckhaftigkeit

Passiert in diesem Zustand etwas Unerwartetes, kann es beim Führen eines Fahrzeugs zu einer verspäteten oder falschen Reaktion kommen – im Straßenverkehr oftmals mit dramatischen Folgen.

InfoMüdigkeit in den Griff bekommen

Müdigkeit hat einen Grund. Suchen Sie sich daher zur Ursachenforschung betriebsärztliche oder hausärztliche Unterstützung.  

Tipps für Fahrerinnen und Fahrer:

  • Für gutes Klima im Fahrzeug sorgen
    Im Fahrzeug nicht rauchen, die Temperatur in einem angenehmen Bereich (20 bis 22° C) halten und für ausreichende Belüftung sorgen.
  • Pausen einhalten
    Unabhängig von möglichen Symptomen regelmäßig nach 2 bis 2,5 Stunden Fahrt eine Pause an der frischen Luft einlegen, Dehn- und Lockerungsübungen für den Kreislauf, gegen Verspannungen und zur Entlastung der Wirbelsäule durchführen.
  • Fahrt unterbrechen
    Die Fahrt bereits bei ersten Anzeichen von Müdigkeit unterbrechen, auch wenn das Ziel schon nah ist.
  • Powerschlaf hilft
    „Powerschlaf“ von 15 bis maximal 30 Minuten Länge gegen plötzliche Müdigkeit. 

InfoVorsicht bei Medikamenteneinnahme

Medikamente können die Fahrtüchtigkeit einschränken und Ermüdungserscheinungen verstärken. Wenn Sie Medikamente einnehmen, lesen Sie immer aufmerksam die Packungsbeilage und fragen Sie im Zweifelsfall eine Ärztin bzw. einen Arzt.

Ein Schlüssel zur Lösung des Problems „Übermüdung“ kann auch bei der Planung im Betrieb liegen. Sicherheit im Güterverkehr setzt eine verantwortungsvolle Disposition voraus. Dabei sind immer auch die Be- und Entladezeiten inkl. der erforderlichen Ladungssicherung und unvorhergesehene Störungen zu berücksichtigen.

Fahrerinnen und Fahrer tragen wesentlich zu Ihrem Unternehmenserfolg bei und können bei der Zeit- und Routenplanung einbezogen werden. Geeignete Park- und Übernachtungsmöglichkeiten, die auch saubere sanitäre Anlagen bieten, sind dabei zu berücksichtigen.

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