Fehlwürfe mit Folgen

Falsch entsorgte Batterien und Akkus haben für zahlreiche Großbrände gesorgt. Auch aus Sicht der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes ist die Entwicklung bedenklich. Jetzt haben drei Verbände in Berlin mit einem Lkw-Korso auf das Problem aufmerksam gemacht.

Mit der Aktion vergangene Woche haben der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft und der Verband kommunaler Unternehmen auf Brandgefahren durch falsch entsorgte Batterien hingewiesen. Diese lösen immer häufiger Brände in Entsorgungsanlagen und Abfallsammelfahrzeugen aus.

Akkus und Batterien finden sich in zahlreichen Alltagsgeräten. Und auch dort, wo man sie nicht sofort vermuten würde, können sie sich verstecken: Elektronische Grußkarten im Papiermüll, blinkende Kinderschuhe oder elektronische Spiel- und Sportgeräte beispielsweise. Mit zunehmender Verbreitung der Energieträger und Unwissenheit der Nutzerinnen und Nutzer steigt die Gefahr von sogenannten Fehlwürfen. Akkus oder Batterien, die zusammen mit anderen Abfallarten entsorgt werden, führen zu gefährlichen Bränden. 

Diese Brände gefährden vor allem Sicherheit und Gesundheit von Müllwerkerinnen und Müllwerkern sowie Beschäftigten von Recyclinganlagen. „Auch aus Sicht der Unfallprävention muss hier etwas passieren“ sagt Wolfgang Witzke, Mitglied des Präventionsfachausschusses Entsorgung bei der BG Verkehr. „Im Falle eines Brandes im Fahrzeug lösen sie Stress beim Fahrer aus – die Gefahr eines Verkehrsunfalls steigt.“ Dieser Stress kann auch nach dem Vorfall eine psychische Belastung bedeuten. Ebenso gefährden entstehender Rauch oder Schwelgase die Gesundheit. Aus Sicht der Berufsgenossenschaft sind daher technische Lösungen zur Brandfrüherkennung empfehlenswert. „Außerdem sind regelmäßige Unterweisungen für das richtige Verhalten im Brandfall unverzichtbar“, sagt Wolfgang Witzke.

Es kann schon zuhause losgehen

Was die wenigsten wissen dürften: Werden Lithium-Ionen-Akkus mechanisch beschädigt (zum Beispiel gequetscht), könnten sie auch bereits in privaten Restmülleimern Brände auslösen. Deswegen gehören Batterien auf keinen Fall in die Restmülltonne oder in die gelbe Tonne - weder lose noch in Elektroaltgeräten. Batterien und Elektroaltgeräte können an den dafür vorgesehenen Sammelstellen, etwa bei Wertstoffhöfen oder im Fachhandel, abgegeben werden. Dort werden sie sicher entsorgt und recycelt. Einer bundesweiten Aufkleber-Kampagne haben sich deshalb bereits einige Entsorgungsunternehmen angeschlossen. Ziel der Aktion "Brennpunkt: Batterie" ist es, möglichst viele Abfallbehälter mit Warnstickern auszustatten, um Fehlwürfe zu stoppen und auf die richtige Entsorgung von Batterien hinzuweisen.

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