Gefahrstoffschutzpreis 2024: Krebserzeugende Gefahrstoffe im Fokus

Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ausgelobt. Er würdigt herausragende Beiträge zum Schutz vor Gefahrstoffen und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Gewinner Generalzolldirektion Bonn

Die Generalzolldirektion Bonn wurde in der Kategorie „Technische Lösung, Management und Schulung“ für den Einsatz des Gaswarnmessgeräts GDA-F ausgezeichnet. Diese Lösung misst die Belastung von Fracht- und Überseecontainern mit gefährlichen Stoffen, bevor diese zur Zollkontrolle geöffnet werden – und ist damit auch für Unternehmen interessant. Das Gerät schützt Menschen vor gefährlichen und krebserzeugenden Stoffen, die sich in der Containeratmosphäre befinden könnten. Durch diese Vorsichtsmaßnahme können im Bedarfsfall zusätzliche Schutzmaßnahmen wie die Entgasung oder Belüftung der Container eingeleitet werden, bevor die Mitarbeitenden mit den potenziell gefährlichen Stoffen in Kontakt kommen.

Die Generalzolldirektion empfiehlt, dieses Verfahren auch in Unternehmen zu übernehmen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz im internationalen Warenverkehr flächendeckend zu verbessern. Das Preisgeld von 10.000 Euro spendete die Generalzolldirektion der Stiftung Deutsche Krebshilfe.

Schulungskonzept erhält Belobigung

In der Kategorie „Schulung“ wurde Jacqueline Tolg, Fachkraft für Arbeitssicherheit, für ihren Beitrag „Workshop ‚Arbeiten mit Gefahrstoffen‘ – Heute schon die Rollen getauscht?“ mit einer offiziellen Belobigung geehrt. Ihr Konzept sensibilisiert Beschäftigte für den Umgang mit Stoffen, die krebserzeugend, erbgutverändernd und fruchtbarkeitsgefährdend sind ("KMR-Stoffe"). In einem Rollentausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften erklären die Beschäftigten selbst die Schutzmaßnahmen. Dies fördert das Bewusstsein für die Risiken und stärkt das Verständnis für die Notwendigkeit von Schutzvorkehrungen.

30 Jahre Gefahrstoffschutzpreis

Der Deutsche Gefahrstoffschutzpreis wird seit 30 Jahren vom BMAS vergeben und honoriert innovative und vorbildliche Ansätze, die Tätigkeiten mit Gefahrstoffen sicherer machen. Die diesjährige Preisverleihung fand während des 18. Arbeitsschutzforums der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie in Stuttgart statt. Das Thema 2024 stand unter dem Motto „Sicher. Besser. Arbeiten“ mit einem besonderen Fokus auf krebserzeugenden Gefahrstoffen.