Gefährliche Wartung von Maschinen
Erstmals hat die DGUV im Jahr 2023 in ihrer jährlichen Analyse die Ursachen bei Unfällen an Maschinen noch stärker differenziert. Dabei hat sich gezeigt, dass Unfälle bei der Rüstung und Wartung der Maschinen gravierendere Folgen hatten als Unfälle während des laufenden Betriebs. Beim Betrieb der Maschine ereigneten sich zwar mehr als doppelt so viele Unfälle als während des Instandhaltens, Rüstens oder Reinigens von Maschinen. Aber 2023 fanden 14 dieser letztgenannten Unfälle einen tödlichen Ausgang. Zum Vergleich: Im laufenden Betrieb waren es lediglich drei.
Zur Broschüre „Arbeitsunfallgeschehen 2023“ in der Publikationsdatenbank der DGUV
Diese Erkenntnis nimmt die DGUV zum Anlass, noch einmal an die Gefahren der Manipulation von Schutzeinrichtungen erinnern. So würden Schutzeinrichtungen vor allem für Aufgaben der Störungsbeseitigung, des Rüstens und der Instandhaltung manipuliert, meistens wenn Schutzeinrichtungen die Wartung oder den Arbeitsablauf „stören“. Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) hatte 2022 über 840 Arbeitsschutz-Verantwortliche befragt, ob sie von Manipulation in ihrem Betrieb Kenntnis haben.
"Die Hälfte der Befragten gab an, dass Vorgesetzte häufig von Manipulationen an Maschinen wüssten und sie zuließen. Wie die Umfrage zeigte, korreliert dies mit einem erhöhten Manipulations- und Arbeitsunfallgeschehen. Wenn Führungskräfte sich so verhalten, nehmen sie damit in Kauf, dass ihre Beschäftigten Leib und Leben riskieren“, sagt Stefan Otto, Experte für Maschinensicherheit im Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA).
Wenn Führungskräfte unmissverständlich klarmachen, dass sie Manipulation von Maschinen nicht tolerieren, können sie damit Unfällen vorbeugen. Ein weiteres wirksames Mittel ist, bereits bei der Beschaffung darauf zu achten, dass Maschinen einen geringen Manipulationsanreiz bieten.
Das IFA hat auf seiner Webseite einen animierten Erklärfilm zum Thema Manipulationen veröffentlicht.
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