Mehr, aber nicht genug

Die Zahl der Lkw-Stellplätze an Autobahnen ist seit 2018 stärker als der Fahrzeugbestand gestiegen. Das zeigt eine Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Trotzdem: Der Bedarf an Stellplätzen ist weiterhin hoch.

In der Studie „Lkw-Parksituation im Umfeld der BAB 2023“ stellte die BASt fest, dass die Zahl der Stellplätze seit der letzten Erhebung 2018 um 16,5 Prozent auf insgesamt 82.000 angewachsen ist. Diese Plätze befinden sich sowohl direkt an Autobahnen als auch auf nahegelegenen Autohöfen. Dennoch bleibe ein Fehlbestand von knapp 20.000 Stellplätzen.

Viele Lkw-Fahrerinnen und -fahrer sind deshalb weiterhin gezwungen, außerhalb regulärer Parkplätze zu halten. Überbelegte Raststätten führen häufig zu Parkverstößen, die sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Arbeitsbedingungen der Fahrer beeinträchtigen. „Lkw-Fahrer leisten eine herausfordernde Arbeit und benötigen dringend gut erreichbare Parkmöglichkeiten für ihre Ruhepausen“, betont Verkehrsstaatssekretärin Susanne Henckel.

Maßnahmen der Bundesregierung

Um die Lage zu verbessern, hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) einen Fünf-Punkte-Plan initiiert. Dazu gehören unter anderem der Ausbau neuer Parkmöglichkeiten, der Einsatz telematischer Systeme zur effizienteren Nutzung bestehender Flächen sowie die Einführung digitaler Parkstandserfassung. Zudem wird geprüft, ob Pkw-Parkplätze nachts für Lkw zugänglich gemacht werden können.

110 Millionen aus dem Fördertopf

Private Investitionen in Lkw-Stellplätze werden ebenfalls unterstützt. Mit einem Förderprogramm stellt das Bundesverkehrsministerium 110 Millionen Euro bereit, um den Bau neuer Flächen nahe Autobahnanschlussstellen voranzutreiben. Bereits 1.139 neue Parkstände wurden für den Verkehr freigegeben. Ziel ist es, bis 2028 eine deutliche Entspannung der Parksituation zu erreichen.

Weiterführende Informationen auf den Seiten des BMDV

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