51 Verkehrstote mehr als 2022

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) fordert angesichts der wieder steigenden Zahlen eine Trendwende.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die endgültigen Verkehrsunfallzahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. So sind im vergangenen Jahr 2.839 Menschen in Deutschland bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das sind 1,8 Prozent oder 51 Menschen mehr als im Jahr 2022 (2.788). Auch die Zahl der Verletzten stieg 2023 gegenüber dem Vorjahr an – um 1,5 Prozent auf 366.557 Personen. Im Schnitt sind das acht Tote und 1.004 Verletzte pro Tag im Straßenverkehr. Dazu sagt Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR):

„Die Zahl der Getöteten und Verletzten im Straßenverkehr muss uns aufrütteln. Wir sind dabei, die Reduktionsziele für die laufende Dekade in Deutschland und Europa krachend zu verfehlen. Es geht hier nicht um irgendwelche politischen Ziele, sondern um den staatlichen Auftrag, Leib und Leben der Bevölkerung zu schützen. Wir brauchen eine Trendwende – niemand darf im Straßenverkehr getötet oder lebensbedrohlich verletzt werden.“ Besondere Aufmerksamkeit fordert Wirsch für die Sicherheit des Fußverkehrs ein: „Die Zahl der getöteten und verletzten Fußgängerinnen und Fußgänger ist in den vergangenen drei Jahren jeweils spürbar angestiegen. Wir reden hier über eine Anzahl von verletzten Fußgängerinnen und Fußgängern, die der Bevölkerung einer kleinen Mittelstadt gleichkommt.“

Rückgänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es laut Destatis bei der Zahl der Verletzten in Güterkraftfahrzeugen. Diese sank von 7.786 im Jahr 2022 auf 7.543 im Jahr 2024. Die Zahl getöteter Insassen von Güterkraftfahrzeugen sank um neun von 127 auf 116.

Forderung: Kein Alkohol am Steuer

Im Jahr 2023 sind bei insgesamt 37.172 alkoholbedingten Unfällen 165 Menschen ums Leben gekommen, weitere 4.090 wurden schwer verletzt. Der DVR unterstreicht angesichts dieser Zahlen seine bereits seit 2011 erhobene Forderung nach einem absoluten Alkoholverbot am Steuer. „Die Erfahrung in der Präventionsarbeit zeigt: Je klarer Regeln sind, desto eindeutiger ist die Einhaltung der Vorschriften. Kein Alkohol am Steuer ist für alle klar zu definieren“, ist sich DVR-Hauptgeschäftsführer Stefan Grieger sicher. Mit der Umsetzung eines Alkoholverbotes bestehe die Chance, die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten deutlich zu senken.

Zum Statement des DVR zu den Unfallzahlen

Zum Statement des DVR zu Alkohol am Steuer

 

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