Geisterfahrten: Tipps für den Ernstfall
Ein aktueller Fall auf der A5, bei dem eine 82-jährige Person rund 20 Kilometer in falscher Richtung fuhr, hat erneut die Aufmerksamkeit von Verkehrsexpertinnen und -experten sowie der Polizei auf sich gezogen. Solche Falschfahrten, so wird betont, sind zwar selten, aber aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und unvorhersehbaren Reaktionen extrem gefährlich.
Tempo runter, rechts ran
Bei Erhalt einer Geisterfahrt-Warnung sollte die Geschwindigkeit sofort reduziert und der Warnblinker aktiviert werden. Es wird dringend geraten, auf den äußersten rechten Fahrstreifen zu wechseln und jegliche Überholmanöver zu vermeiden. Der eingeschaltete Verkehrsfunk ist wichtig, um stets über aktuelle Gefahren informiert zu sein. Sollte es passieren, dass man selbst in die falsche Richtung gerät: umgehend anhalten, Warnblinker einschalten und unverzüglich die Polizei verständigen!
Am Wochenende und bei Dunkelheit
Interessant ist die Frage, wie es überhaupt dazu kommt, dass Menschen für längere Zeit entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung fahren – übrigens häufig am Wochenende und bei Dunkelheit: Oftmals ließen sich Geisterfahrende von Fehlinterpretationen von Situationen und Objekten wie Verkehrsschildern leiten, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Niedergelassener Verkehrspsychologen, Karl-Friedrich Voss: „Wenn man dann einmal auf der Autobahn ist, bleibt es erst mal dabei.“
Denn wenn Geisterfahrende den Eindruck hätten, sich auf der richtigen Seite der Straße zu befinden, beharrten sie oftmals darauf. „Dann ist es relativ schwer, davon abzurücken. Eine Meinung, die man einmal hat, gibt man nicht so ohne Weiteres auf“, erklärt Voss. Komme ihnen ein Auto entgegen, müsse das für sie nicht immer gleich darauf hindeuten, sich auf der falschen Straßenseite zu befinden. „Stattdessen sagen sie sich etwa, dass die Autofahrer heute aber rücksichtslos sind.“
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