ADAC-Test: Viele Warnwesten bleiben dunkel

Warnwesten sollen das Scheinwerferlicht reflektieren, damit sie in einem Notfall schützen. Ein ADAC-Test zeigte: Die meisten Westen strahlen kaum Licht zurück.

In der Dunkelheit und bei schlechtem Wetter sollen Warnwesten sollen schützen, indem sie das Licht von Scheinwerfern reflektieren. In Notsituationen sind Personen am Straßenrand mit Warnweste dadurch gut auszumachen, wenn sich ein Auto nähert. Doch der ADAC musste feststellen, dass mehr als die Hälfte der 25 getesteten Westen nicht so arbeiten, wie sie sollten: 60 Prozent verfehlten die entsprechende Norm. Schon im vorhergehenden Test aus dem Jahr 2024 war das Gesamtergebnis schlecht.

Online-Produkte besonders problematisch

Der ADAC hat 25 Warnwesten auf ihre reflektierenden Eigenschaften nach der Norm EN ISO 20471 überprüft. Entsprechende Materialien werfen einfallendes Licht so zurück, dass es fast direkt zur Lichtquelle zurückgestrahlt wird – unabhängig davon, aus welcher Richtung das Licht kommt. Dadurch wird sichergestellt, dass Träger, beispielsweise im Scheinwerferlicht eines Autos, schon aus großer Entfernung gut sichtbar sind. Das Ergebnis ist alarmierend: Nur zehn der getesteten Westen erfüllten die Norm-Anforderungen. Besonders problematisch sind Produkte aus dem Online-Handel: Von 20 dort gekauften Warnwesten erfüllten nur fünf die Sicherheitsstandards. Im Gegensatz dazu bestanden alle fünf im Einzelhandel gekauften Westen die Tests.

Vor allem Warnwesten von chinesischen Online-Plattformen schnitten schlecht ab. Hier konnte keine der zehn geprüften Warnwesten die Norm erfüllen. Sie sind im Notfall nutzlos. Besonders bedenklich: Auch Kinderwarnwesten sind betroffen.

Selber testen

Der ADAC rät Verbrauchern, vorhandene Warnwesten auf ihre Reflexionsfähigkeit zu testen und gegebenenfalls auszutauschen. Zudem sollten Verbraucher auf zertifizierte Produkte achteten, die im besten Fall ein eingenähtes Label mit dem Hinweis auf die Norm EN ISO 20471 tragen. Das sei zwar immer noch keine Garantie für eine funktionierende Warnweste, entspreche aber in den meisten Fällen der Wahrheit.

Für eine einfache Überprüfung zu Hause empfiehlt sich ein Lichttest mit einer Taschenlampe, die man direkt neben das Auge hält und aus etwa drei Metern Entfernung auf die Weste leuchtet. Gute Warnwesten reflektieren das Licht strahlend weiß – mangelhafte Modelle sind dagegen kaum heller als ein Blatt Papier.

Zu den ausführlichen Testergebnissen auf der Webseite des ADAC

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