TÜV-Umfrage: Mehrheit für „E-Scooter-Führerschein“
Fast vier von fünf Befragten (78 Prozent) halten es für sinnvoll, Jugendliche in der siebten oder achten Klasse auf einen sicheren Umgang mit E-Scootern und E-Bikes vorzubereiten. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten repräsentativen Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.200 Personen ab 16 Jahren.
Ähnlich wie bei der Radfahrausbildung in der Grundschule könnte zum Abschluss ein „E-Scooter-Führerschein“ ausgestellt werden. „Mit der steigenden Beliebtheit von E-Scootern und E-Bikes wächst die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche im Umgang mit motorisierten Fortbewegungsmitteln zu schulen“, sagt Fani Zaneta, Expertin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband.
Hohes Unfallrisiko für junge Menschen
Zum Hintergrund: In Deutschland dürfen E-Scooter bereits ab 14 Jahren ohne Führerschein genutzt werden. Diese Elektrokleinstfahrzeuge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h, E-Bikes sogar bis zu 25 km/h. Fehlt es an Fahrkönnen, Mobilitätserfahrung und Kenntnis der Verkehrsregeln, steigt das Unfallrisiko für junge Fahrer und Fahrerinnen erheblich.
In der Unfallstatistik spiegelt sich das erhöhte Unfallrisiko gerade für Jüngere wider: Im Jahr 2023 waren 42 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrenden unter 25 Jahre alt. Zaneta: „Eine durchgehende Mobilitätsausbildung von der Grundschule bis zu Oberschule könnte helfen, Unfälle zu vermeiden und Jugendliche fit für die Herausforderungen im Straßenverkehr zu machen“, sagt Zaneta. „Davon profitieren alle, die am Verkehr teilnehmen.“
Nach dem Fahrradführerschein sollte nicht Schluss sein
Die Mobilitätserziehung endet in Deutschland oft nach dem Fahrradführerschein in der Grundschule. Der TÜV-Verband fordert daher eine systematische und durchgehende Mobilitätsbildung für Kinder und Jugendliche, um sie besser auf die Teilnahme am Straßenverkehr und den Erwerb des Autoführerscheins vorzubereiten.
Eine zusätzliche Mobilitätsausbildung würde nicht nur das Risikobewusstsein erhöhen. Sie trage auch dazu bei, Verkehrsverstöße zu vermeiden und das Verständnis für andere Verkehrsteilnehmende zu schulen.
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