BG Verkehr startet Hautschutzaktion auf der IFAT
Der nächste Sommer kommt bestimmt. Viele tausend Beschäftige in der Abfallsammlung werden bei strahlendem Sonnenschein ihre Arbeit machen – und sich ohne Schutzmaßnahmen, mitunter unbemerkt, Schädigungen an der Haut zuziehen. Als zuständige Berufsgenossenschaft für die Entsorgungsbranche will die BG Verkehr gegensteuern. Sie hat das Thema „Hautschutz“ zum Schwerpunkt auf der Branchenmesse IFAT gemacht, die vom 13. bis 17. Mai in München stattfindet.
Hautschäden auf der Spur
Auf dem Stand der BG Verkehr (Halle A6, Standnummer 208) ist eine UV-Kamera im Einsatz, die bereits vorhandene Hautschäden sichtbar macht. Auf Wunsch können die Fotos ausgedruckt und für den Hautarzt oder die Hautärztin zuhause mitgenommen werden. „Sie können Skeptikern mit einer UV-Kamera zeigen, welche Hautpartien bereits geschädigt wurden, obwohl man es mit bloßem Auge nicht erkennt. Ich persönlich empfehle auch sogenannte UV-Perlen. Die Perlen reagieren auf UV-A und UV-B-Strahlung und verfärben sich“, sagt Dr. Gabriele Meyer, Leiterin der Projektgruppe UV-Schutz bei der BG Verkehr. „Leider ändern viele Menschen ihre Einstellung erst dann, wenn sie persönlich von Hauterkrankungen betroffen sind. Das ist gerade beim Sonnenschutz fatal, denn die Haut vergisst nichts.“
Im schlimmsten Fall können sich die Hautschäden zum Hautkrebs entwickeln. Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 zufolge ist die Zahl der Hautkrebserkrankungen in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen. Das Bundesamt für Strahlenschutz beziffert die Zahl der Neuerkrankungen an Hautkrebs in Deutschland auf jährlich rund 300.000 Personen – mit weiter steigender Tendenz. Allein bei der BG Verkehr wurden im Jahr 2022 insgesamt 201 neue Fälle der Berufskrankheit „Hautkrebs und Vorstufen durch natürliche UV-Strahlung“ anerkannt.
Jeder Fünfte schützt sich nicht vor der Sonne
Die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, ist jedoch nicht allen Beschäftigten bewusst. Das ergab auch eine Umfrage der BG Verkehr im Rahmen eines Tragetests von langer UV-Schutzkleidung. Fast ein Fünftel der Teilnehmenden (18 Prozent) gaben zu verstehen, dass sie sich bei der Arbeit überhaupt nicht vor natürlicher UV-Strahlung schützen.
„Das ist hoch problematisch“, kommentiert Dr. Jörg Hedtmann, Arbeitsmediziner und Leiter des Geschäftsbereichs Prävention der BG Verkehr. „Wir haben seit Jahrzehnten gesicherte Erkenntnisse über das Gefährdungspotential der natürlichen UV-Strahlung. Hier steht die Unternehmensleitung in der Pflicht, engagierte Überzeugungsarbeit zu leisten und zumindest während der Arbeitszeit für adäquaten Schutz zu sorgen. Das muss genauso zum Standard werden wie das Helmtragen auf der Baustelle!“
Natürlich hält die BG Verkehr in München Informationen über Schutzmaßnahmen bereit. Hochwirksam ist der Einsatz langärmliger Schutzkleidung, welche die Belastung durch natürliche UV-Strahlung signifikant senkt. Auch zum Einsatz von Sonnenschutzcremes und -sprays wird es praxisrelevante Tipps geben.
Neue Präventionsfilme für die Entsorgungsbranche
Außerdem stellt die Berufsgenossenschaft fünf neue Filme zu Präventionsthemen in der Entsorgungswirtschaft vor. Sie können beispielsweise zu Unterweisungen in den Mitgliedsunternehmen eingesetzt werden. Die Themen sind: Mitfahrten auf dem Trittbrett, sicheres Verhalten an der Schüttung, Umgang mit Ballen, Bewegen von Fahrzeugen und Wartung von Anlagen.
Vision-Zero-Thema: Abstürze von Fahrzeugen
Weiteres Messethema der BG Verkehr auf der IFAT ist das Thema „Absturz von Fahrzeugen“. Abstürze sind ein Vision-Zero-Thema der BG Verkehr, hierzu wird es ein elektronisches Quiz geben, das zum Austausch mit den Präventionsexperten der BG Verkehr animiert.
Über die BG Verkehr
Die BG Verkehr ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation. Bei ihr sind rund 1,7 Millionen Menschen versichert. Sie berät in den mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen zur Prävention und sorgt nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten für die Behandlung, Rehabilitation und Entschädigung ihrer Versicherten.
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